Reitpads bzw. Reitkissen liegen im Trend und bieten ein neues, freies Reitgefühl. Was man beim Reitpad beachten sollte, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Der häufigste Grund sich für ein Reitpad zu entscheiden ist, mal eben schnell was aufs Pferd werfen zu können, um eine Runde zu reiten. Reitpads (oder auch Reitkissen genannt) sind besonders leicht und haben im Vergleich zum Sattel keine Steigbügel. Der Reiter hat mit dem Reitpad mehr Halt und auch mehr Komfort auf dem Pferd. Und auch das Pferd hat mehr Komfort! Vorausgesetzt, das Barebackpad tut, was es soll.
Reitpads sind nicht dafür da, um den Sattel zu ersetzen. Sie sind ein nettes Add-On zum Sattel. Was für „zwischendurch mal“. Oder was für eine halbe Stunde 1-2 Mal die Woche. Oder um die Balance zu trainieren.
Der Unterschied zum Sattel und zum baumlosen Sattel: Reitkissen sind dünner. Sie haben keinen Baum und keinen Zwiesel. Reitpads haben keine Steigbügel (in der Regel). Sie haben keine Pauschen und kein Sattelblatt. Reitpads sind, wenn man es ganz einfach ausdrücken möchte, Kissen mit Gurtstrippen dran.
Bevor man sich ein Reitpad kauft, sollte man auf diese hilfreichen Tipps achten:
Wie verläuft die Gurtung?
Verläuft die Gurtung über den Pferderücken, könnte ein unschöner Druck auf dem Pferderücken und besonders auf der Wirbelsäule des Pferdes entstehen. Durch die Spannung des Sattelgurtes zieht die Gurtung sich punktuell über den Rücken. Es gibt Reitpad, bei denen ein spezielles Gurtsystem integriert ist, um genau dieses Problem zu vermeiden.
Ist das Reitpad anatomisch geformt?
Eine anatomisch Form des Reitkissens sorgt für eine gute Passform. Je nach Pferderücken ist mehr Freiheit für den Widerrist gefragt oder eher weniger. Um auch die anatomische Form des Reiters zu beachten, gibt es Reitpads mit Pauschen. Das kann für Reiter bequemer sein und mehr Halt/ Sicherheit auf dem Pferderücken geben.
Wie gut ist die Stoßdämpfung und die Druckverteilung?
In der Masse an Reitpads gibt es genauso viele verschiedene Materialien des Innenlebens. Das Reitpad sollte nicht zu luftig sein, um eine gute Druckverteilung zu gewährleisten. Filzschichten oder Mesh-Materialien sind prinzipiell gute Stoßdämpfer. Ist das Innenleben zu dichter Schaum, könnte es zu einem Hitzestau unter dem Pad kommen. Wozu überhaupt Druckverteilung? Das Reitpad hat keinen Baum. Die Schicht zwischen Pferderückenmuskulatur und Reiterpo sollte den Spitzendruck der Sitzbeinhöcker gut verteilen. Denn sonst wirken die Sitzbeinhöcker punktuell auf die Rückenmuskulatur ein. Die Folge können Verspannungen und möglicherweise Schäden sein.
Wie ist die Unterseite des Reitpads?
Einige Barebackpads arbeiten mit rutschfesten Materialien. Diese sind gut, sofern es das Pferd verträgt. Für besonders hautsensible Pferde empfehlen sich Reitkissen mit beispielsweise Fellunterseite.
Welche Größe benötige ich beim Reitpad?
Die Größe des Reitpads richtet sich nach dem Reiter. Nicht, wie beim Sattel, nach dem Pferd. In erster Linie muss der Sitz des Reiters komplett vom Reitpad bedeckt sein. Und in zweiter Linie darf es das Pferd natürlich nicht in seiner Bewegung einschränken oder scheuern.
Warum haben Reitpads keine Steigbügel?
Hier verhält es sich ähnlich wie beim Thema „Gurtung“. Steigbügel haben eine Aufhängung an beiden Seiten des Sattels / Pads. Es gibt Reitkissen mit Steigbügel. Hat ein Reitpad Steigbügel, sollten diese nur im Notfall benutzt werden. Denn steht der Reiter in den Bügeln, entsteht ein punktueller Druck auf dem Pferderücken durch die Aufhängung der Steigbügelriemen. Erfahrungen zeigen auch, dass die Metalle der Aufhängungen Pferd und Reiter stören können.
Mit diesem Basiswissen rund um das Thema Reitpad/ Reitkissen/ Barebackpad steht der Wahl eines geeigneten „Mal-Zwischendurch-Begleiters“ nichts mehr im Weg. Zusätzlich dazu gibt es gute Vergleichs-Tests, bei denen die Testsieger bekannt gegeben sind.