Gebisslose Trensen und wie sie einwirken

Wie viel Druck übt eine gebisslose Trense auf das Pferd aus? Wie finde ich die richtige gebisslose Trense?

Um für jedes Pferd und den dazugehörigen Reiter eine gute gebisslose Trense zu finden, sollte man sich über die unterschiedlichen Einwirkungen im Klaren sein. Gebisslose Trensen können je nach Pferd sehr verschiedene Reaktionen hervorrufen. Neben den Druckpunkten unterscheidet sich zumeist auch die Zügelführung. Nicht jede gebisslose Trense ist somit pauschal für alle Pferde geeignet. Auch ohne Gebiss kann die Einwirkung scharf, schmerzhaft und teilweise gefährlich – abhängig von der Reiterhand.
Bei einer gebisslosen Trense wirkt man anhand von verschiedenen Druckpunkten auf das Pferd ein. So kann mit leichten Zügelhilfen Druck auf die Nase, auf den Hals oder auf das Genick ausgeübt werden. Dabei gibt es die direkte und indirekte Zügelführung. Bei indirekter Zügelführung sind die Zügel unter dem Nasenriemen gekreuzt.

Anhand der Gebisslos-Skala von Freedom Riding Articles lässt sich schnell herausfinden, welche Einwirkung eine gebisslose Trense tatsächlich hat. Die richtige gebisslose Zäumung ist damit für jeden Bedarf leicht ermittelt. Die Skala steigt von leichter bis schärfer. Bei falscher Anwendung kann natürlich aber auch die Kategorie 1 scharf sein. In einem Cavallo Interview erklärt Sonja Tieshuis, Geschäftsführerin von F.R.A.: „Je besser ein Paar aufeinander abgestimmt ist und je sensibler ein Pferd reagiert, desto weniger Einwirkung ist nötig, damit Manöver wie Wenden oder Anhalten klappen“.

Und woher weiß man nun, welche Kategorie die richtige ist?

Die Entscheidung hängt vom Traininsstand und der Sensibilität des Pferdes ab. In einem kurzen Test können Sie herausfinden, welche gebisslose Trense für Sie und Ihr Pferd am besten geeignet ist.

  1.  Lässt sich das Pferd willig führen? Oder drängelt es beim Führen? Überholt es sogar?
  2. Reagiert das Pferd sensibel auf sanfte Berührungen mit der flachen Hand?
  3. Reagiert das Pferd auf meine Körpersprache, wenn es frei läuft?

Für sehr sensible und nervöse Pferde sollte auf zu viel Druck verzichtet werden. Der Einwirkungsgrad sollte die Kategorie 4 nicht überschreiten.

Sturköpfige Pferde benötigen eine gebisslose Zäumung mit wenig Druck. Denn zu viel Druck führt zu noch mehr Widerstand. Sicherlich benötigt eine geringe Einwirkung ein großes Vertrauen zwischen Pferd und Reiter, das Pferd wird es jedoch danken. Körpersprache ist hier essentiell. Empfohlen wird eine Trense bis Stufe 3.

Für extrovertiertere Pferde eignen sich Zäume bis Stufe 3.

Kategorie 5 eignet sich für gut ausgebildete Pferde und Reiter. Hiermit lassen sich die Hilfen ganz gezielt geben.

Pferde, die gerne etwas mehr Überzeugungskraft und Ansporn benötigen, können auch bei einer gebisslosen Trense etwas mehr Druck vertragen.

Sehr feine Pferde, die bereits sehr gut auf die Gewichtshilfen des Reiters reagieren, kommen mit den gebisslosen Trensen der Kategorie 1 super zurecht.

Für Anfänger des Gebisslosreitens empfehlen wir, die Trensen aus dieser Kategorie mit einer Trense aus einer anderen zu kombinieren. Ein verstärkter Halsring oder Balancezügel werden sehr gerne in Kombination zu anderen gebisslosen Trensen eingesetzt.

Kategorie 1: Der Druck wird lediglich auf den Hals ausgeübt. (Freheit für den Kopf)
Kategorie 2: Druck auf Nase. Direkte Zügelführung. (Echte Anlehnung)
Kategorie 3: Druck auf Nase und Wangen. Direkte Zügelführung. (Direkte Kommunikation)
Kategorie 4: Druck auf Nase und Wangen. Gekreuzte Zügelführung am Kinn. (Seitliche Führung)
Kategorie 5: Druck auf Nase, Wangen und Nacken. Gekreuzte Zügelführung am Kinn. (Klare Ansprache)

Kategorien F.R.A.

Pferdefreundlich Reiten – das ist der Gedanke hinter dieser reiterischen Orientierung. Die Ausbilderin Sonja Tiehuis entwickelt daher mit ihrer Firma Freedom Riding Articles (F.R.A.) hochwertige Reiteratikel für Horsemen… und Horsewomen 😉 . Dabei holt sie sich Unterstützung von der bekannten Freiheitsdressurreiterin Alizée Froment. Bevor F.R.A. seine Artikel auf den Markt bringt, werden alle Produkte selbst getestet. Sind sie unpraktisch, schlecht verarbeitet oder einfach nicht schön, werden sie auch nicht verkauft. Das Sortiment von F.R.A. umfasst viele schöne Produkte für Bareback- und Bitless-Riding. Vom Hufschuh, übers Reitpad bis zu Balancezügeln… Ein echter Horseman wird hier immer fündig.

Die hochwertigen Trense ohne Gebiss von F.R.A. bestehen aus qualitativem Leder, aber auch aus stabiler Baumwolle. Die Größen reichen von Shetty bis Shire und fallen größengerecht aus. Unter den zahlreichen Modellen finden sich Trensen ohne Stirnriemen, ohne Kehlriemen, mit anatomischen Genickstück oder auch gebisslose Trensen mit Hackamore. Die hübschen gebisslosen Trensen werden inklusive Zügel verkauft, sodass man für einen günstigen Preis einen vollständigen guten Trensenzaum erhält (sofern nicht anders gekennzeichnet).

Wichtig: üben Sie niemal Dauerdruck aus. Dies gilt für gebisslose Trensen genauso wie für die herkömmliche Trense mit Gebiss. Ebenso muss auch die gebisslose Trense korrekt und nicht zu locker, nicht zu fest verschnallt werden.

Haben Sie eine gebisslose Trense zuhause, achten Sie darauf, dass die Beschläge nicht direkt auf dem Wangenknochen liegen und die Riemen nicht zu dicht am Auge sind.

Beim Reiten kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Hand, genießen Sie das neue Reitgefühl und vertrauen Sie auf Ihre gute Kommunikation mit Ihrem Pferd. Viel Spaß!